Über MIS

Wie Bewegung Ihrem Kind beim Sprechen helfen kann.

Was ist MIS?

Movement Informed Speech (MIS) ist eine Methode zur Sprach­förderung durch Bewegung. Sie hilft Kindern beim Überwinden von Sprachproblemen und Sprechauffälligkeiten.

Die Entstehung von MIS

Während seiner Zeit als Sprachtherapeut in einer heilpädagogischen Tagesschule erlebte Dietrich von Bonin viele Kinder mit Sprach- und Sprechauffälligkeiten. Durch seine frühere Schauspielausbildung war er mit dem Wert von Geste und Bewegung schon viele Jahre vertraut. Viele Weiterbildungen inspirierten ihn auf seinem Weg und er begann das entstandene Wissen und die Praxis an Kolleginnen und Kollegen unter dem Namen MIS weiterzugeben.

Wo liegt der Unterschied zwischen der Logopädie und MIS?

MIS ist ein Bündel von Interventionen, welches sich in fast alle Formen von Sprachtherapie integrieren lässt. Als therapeutische Schwerpunktmethode benötigt MIS aber die Ergänzung durch Kompetenzen, die man sich in einer sprachtherapeutischen und/oder logopädischen Ausbildung erwirbt. Wie zum Beispiel die Befunderhebung oder die Phoniatrie.

Dietrich von Bonin

Dietrich von Bonin ist diplomierter Kunst­therapeut (ED), Fachrichtung Drama- und Sprach­therapie und Kunst­therapeut SVAKT für Therapeut­ische Sprach­gestaltung. Er führt eine Praxis in Bern, ist Präsident der Qualitäts­sicherungs­kommission der höheren Fach­prüfung Kunsttherapie und hält regelmässig Kurse und Vorträge an inter­nationalen Seminaren. Weiter ist er Autor verschiedener Publikationen zum Thema Kunst- und Sprach­therapie (→ Publikationsliste).

Dietrich von Bonin ist Vater von drei erwachsenen Töchtern und lebt in der Region Bern, Schweiz.

→ Website

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More Information

Neugierig geworden?

Schauen Sie sich das Videointerview von Tanja Baumberger mit Dietrich von Bonin an und erfahren Sie das Wichtigste zu MIS.

Lernen Sie Ihre erste MIS-Geste in unserem Übungsbeispiel kennen:

Inwiefern hat MIS mit Bewegung zu tun?

MIS verwendet verschiedenste Arten von Bewegungen, häufig in Kombination. Einerseits lassen sich diese definieren und systematisch anwenden, andererseits ist das Erfinden von Gesten ein gänzlich kreativer Prozess und man entdeckt ständig neue Möglichkeiten.

Verwendet werden bildhafte Gesten wie das Haus, oder die Baumkrone sowie artikulationsunterstützende Gesten, die den Ansatzort und die Dynamik von Konsonanten grobmotorisch «nachahmen». Sehr wichtig ist der Einbezug der Beine und Füsse für das Rhythmusgefühl und den Sprechablauf, wie auch die Förderung der Raumorientierung durch grossräumige Bewegungen. Diese unterstützen das Kind im Nachgang zum Erwerb des aufrechten Ganges und bei der Integration eventuell noch vorhandener frühkindlicher Reflexreste.

MIS und die Embodiment-Forschung

MIS stützt sich auf neuere Erkenntnisse der «Embodiment-Forschung», die zu einem Paradigmen­wechsel in der Kommunikationstheorie führen. Gemäss dieser Forschung treten Menschen mit ihren Gesprächs­partnern in eine Resonanz­beziehung. Das Kind lernt das Sprechen durch verkörperte Resonanz mit seiner Umwelt, im normalen Sprach­gebrauch bekannt als Nachahmung.

MIS nutz diese Resonanz­beziehung und regt das Kind zum aktiven Mitmachen einer sinnvollen Einheit aus Sprache und Bewegung an. Durch Wiederholung führt dies zum Entstehen neuer Verknüpfungen im Gehirn und zur Anbahnung fehlender oder fehlerhafter Sprach­elemente.

Weitere Informationen

Sie wünschen weitere Informationen zu MIS? Interessierte Therapeut*innen können sich gerne direkt an uns wenden. Wenn Sie als Klient*in Fragen haben, helfen Ihnen die zertifizierten MIS-Praktizierenden gerne weiter.